Wenn es darum geht, zukunftsfähige Wohngebäude zu entwickeln, müssen eine Vielzahl von Interessen und Anforderungen berücksichtigt werden. Einerseits wird dringend Wohnraum benötigt, der qualitativ hochwertig, aber auch bezahlbar sein soll. Auf der anderen Seite müssen alle ESG-Anforderungen erfüllt werden – längst verpflichtet die Politik auch die Bauwirtschaft zu ressourcenschonendem Handeln. Angesichts dieser großen Herausforderungen stellt das sogenannte Co-Living eine interessante Möglichkeit dar. Das Wort „Co“ steht dabei für Community, englisch für Gemeinschaft – gemeint sind also gemeinschaftliche Wohnformen.
Klassische Wohngemeinschaften, wie sie häufig von Studierenden gebildet werden, sind den meisten Menschen vor allem im städtischen Umfeld als Form des Co-Livings seit langem bekannt. Dabei haben in der Regel alle Bewohner ein eigenes Zimmer, teilen sich aber Flur, Bad und Küche, gegebenenfalls auch Balkon und Keller. Dieses Konzept scheint für junge Menschen, wenn sie sehr kommunikationsfreudig und flexibel sind, oft zu funktionieren, ist aber aufgrund des doch sehr engen Zusammenlebens und des daraus resultierenden Konfliktpotenzials meist nur für einen begrenzten Zeitraum geeignet. Häufig lösen sich Wohngemeinschaften nach einer gewissen Zeit wieder auf, meist dann, wenn die Bewohner ihre Ausbildung oder ihr Studium abgeschlossen haben und eine Arbeit aufnehmen, eine feste Partnerschaft eingehen oder eine Familie gründen.
Es gibt verschiedene Modelle von Clusterwohnungen
Clusterwohnungen sind als Form des Co-Living bislang noch wenig verbreitet, stellen aber eine in vielerlei Hinsicht attraktive, wenn man so will ausgewogenere Variante der Wohngemeinschaft dar. Räumlich stellen Clusterwohnungen sozusagen eine Mischung aus Kleinwohnung und Wohngemeinschaft dar – in der Regel verfügen die Bewohnerinnen und Bewohner über einen eigenen Wohnbereich, der größer meist ist als ein Zimmer in einer klassischen Wohngemeinschaft. Unterschiedliche Modelle sind hier möglich – zum Beispiel, dass jeder Bewohner oder jede Familie eine eigene, kleine Wohnung mit Kochnische und Bad hat, sich aber Gemeinschaftsräume oder einen großen Speisesaal mit den anderen Bewohnern teilt.
Cluster-Wohnungen bieten ausreichend Privatsphäre und ein soziales Netzwerk
Cluster-Wohnungen sind nicht nur interessant, um Ressourcen wie beispielsweise Energiekosten oder Flächen zu sparen. Sie stellen für unterschiedliche Gruppen innerhalb der Gesellschaft auch eine gemeinschaftliche Wohnform dar, die ihnen einerseits genügend Privatsphäre bietet, andererseits aber auch regelmäßige soziale Kontakte und den Aufbau eines sozialen Netzwerkes ermöglicht. Und davon profitieren eigentlich die meisten Bewohner, egal welcher Generation sie angehören. So ist es beispielsweise denkbar, Immobilien für das studentische Wohnen nach diesem Prinzip zu bauen – als Alternative zum klassischen Studentenwohnheim oder zur klassischen Studenten-WG. Auch Familien mit Kindern können von gemeinschaftlich genutzten Räumen profitieren – Alleinerziehende können beispielsweise Synergieeffekte nutzen, wenn es um die Betreuung des Nachwuchses geht und Kinder und Jugendliche profitieren in der Regel von Kontakten zu Gleichaltrigen. Und eine weitere Gruppe, für die dieses Konzept sehr interessant ist, sind Senioren: denkbar sind hier etwa auch Wohnprojekte, bei denen bestimmte Dienstleistungen an externe Firmen vergeben werden, zum Beispiel hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie Kochen, Waschen, Putzen, aber auch gemeinsame Einkäufe oder die Beauftragung von Pflegepersonal. Und natürlich können sich Cluster-Wohnungen auch für eine generationenübergreifende Nutzung eignen, sei es durch ganze Familien oder Nachbarn unterschiedlichen Alters.
Im Vorfeld genau prüfen: Eigene Wohnbedürfnisse und Wohnungsangebot
Die Tatsache, dass sich durch gemeinschaftliches Wohnen Geld sparen lässt, dringt immer mehr auch zu Menschen durch, die sich in ihrem Leben längst jenseits von Ausbildung oder Studium befinden. Wer sich für eine Cluster-Wohnung oder ein anderes Co-Living-Modell interessiert, sollte im Vorfeld sowohl die eigenen Bedürfnisse als auch die Angebote genau prüfen und sich vor Ort ein eigenes Bild von den genauen Konditionen machen. Nicht alles, was auf den ersten Blick attraktiv erscheint, ist es auch nach einigen Monaten des Zusammenlebens. Ein Unternehmen, das Wohngemeinschaften anbietet, sollte idealerweise über Erfahrung beim Bau von gemeinschaftlich genutzten Wohnimmobilien verfügen und einen seriösen Eindruck machen. Fakt ist, dass gut geplante und umgesetzte gemeinschaftliche Wohnformen große Chancen für unsere Gesellschaft bieten – nicht nur im Hinblick auf die einzusparenden Ressourcen, sondern auch in sozialer Hinsicht.
Die DKW KapitalWert AG orientiert sich bei der Entwicklung neuer Immobilien stets am Bedarf des Marktes. So auch beim Projekt track16 an der Königstraße in Hannover: Das Ensemble aus einer denkmalgeschützten Jugendstilvilla und einem Neubaukörper wird zu Serviced Apartments umgebaut, anstatt wie ursprünglich vorgesehenen zu Büroflächen. Das altehrwürdige Bahngebäude wird somit in Zukunft der steigenden Nachfrage nach flexiblen Wohnformen gerecht werden.