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Mit mehr Digitalisierung und weniger Verschwendung: Wie ESG für die Immobilienbranche bezahlbar bleibt

By 7. Februar 2023Februar 22nd, 2023No Comments
Wie ESG für die Immobilienbranche bezahlbar bleibt

Das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz gewinnt in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Menschen setzen sich für den Klimaschutz ein und politische Debatten zeigen, wie wichtig klimapolitische Themen geworden sind. EU-Behörden und nationale Regulatoren ergreifen zahlreiche Maßnahmen, um die „grüne Transformation“ voranzutreiben. Unter dem Schlagwort ESG (Environmental, Social, Governance) rückt die Thematik für viele Unternehmen immer weiter in den Fokus. Firmen sind angehalten, etwas für die Umwelt und die soziale Nachhaltigkeit zu tun sowie die eigene Unternehmensführung zu überdenken.

Durch die steigende Anzahl von Regulierungen, Verordnungen und Gesetzen im Bereich ESG begegnet auch die Legislative den Herausforderungen des Klimawandels in steigendem Maße. Davon ist insbesondere die Immobilienwirtschaft betroffen, denn sie verantwortet einen großen Teil der CO2-Emissionen weltweit. Im Kampf gegen den fortschreitenden Klimawandel kommt ihr somit eine Schlüsselfunktion zu.

Die Branche übernimmt Verantwortung
Und die Immobilienbranche ist sich dieser Verantwortung zunehmend bewusst. Es bleibt jedoch eine entscheidende Frage, wie eine solche „grüne Wende“ für die Branche am Ende auch bezahlbar bleiben kann. Immer mehr innovative Ansätze und Technologien werden entwickelt, um moderne und nachhaltige Gebäude zu errichten. Solche Pilotprojekte sind selbstverständlich nicht billig. Doch um in Zukunft einzusparen, muss zunächst im Hier und Jetzt investiert werden.

In jeder deutschen Stadt entstehen daher hochmoderne, digitalisierte Immobilien, die mit aktueller und fortschrittlicher Gebäudetechnik – sogenannten Smart-Building-Technologien – ausgestattet sind und den Energiebedarf reduzieren. Mit einem geringeren Energieverbrauch gehen auch niedrigere CO2-Emissionen und reduzierte Betriebskosten einher. Diese lassen sich schnell gegen die anfänglich hohen Investitionskosten wieder aufrechnen.

Nur mit dem Neubau von Immobilien allein werden die Klimaziele von Paris dennoch verfehlt. Mit jedem Abriss wird „graue Energie“ verschwendet, also all jene Energie, die für den Bau des ursprünglichen Gebäudes bereits aufgewendet wurde. Es muss vor allem die bestehende Gebäudesubstanz erhalten und umfunktioniert oder umfassend saniert werden, um Einsparpotenziale zu heben. Das hat auch die Bundesregierung erkannt und subventioniert Sanierungen stärker als Neubauten. Auch bestehende Gebäude lassen sich mit digitaler Technik möglichst energie- und damit kosteneffizient betreiben. Das Ziel, umweltschonende und sozial verträgliche Immobilien zu errichten und zu erhalten, rückt damit immer näher.

Trotz kostenintensiver Maßnahmen: Nichts zu tun, wird teurer
Es mangelt also nicht am Willen. Dennoch stellt sich trotz der Subventionierungen durch den Staat die Frage, ob die ESG-Revolution bezahlbar ist. Denn der Umbau und die Sanierung von Altbeständen ist zumeist hochkomplex und kostenintensiv. Das schlägt sich wiederum in Immobilienpreisen nieder und drückt die Rendite, was eine Investition in der Folge unattraktiv wirken lässt. Das ist jedoch ein Fehlschluss, denn Immobilienexperten bekräftigen, dass die Umsetzung von ESG-Maßnahmen nicht länger warten kann. Im schlimmsten Falle drohe in der nahen Zukunft dann ein Vielfaches der Kosten für eine jetzige Umsetzung.

Die DKW hat die Zeichen der Zeit erkannt
Auch die DKW AG hat dies erkannt. In Wiesbaden wurde das MERKANT saniert. Das Bestandsgebäude umfasst knapp 7.700 Quadratmeter Bürofläche und wurde optisch wie technisch auf den neuesten Stand gebracht. Um den Anforderungen der ESG-Regularien gerecht zu werden, hat die DKW AG umfangreiche Investitionen getätigt. Eine höhere Energieeffizienz des Gebäudes wurde unter anderem gewährleistet, indem eine neue Heizkesselanlage eingebaut und die Beleuchtung des Gebäudes umgestellt wurde. Darüber hinaus verfügt das Gebäude über eine Photovoltaikanlage und ein begrüntes Dach. Das Gebäude ist aufgrund dieser Modernisierungen zukunftsfähig und energieautark.
Auch an die soziale Nachhaltigkeit wurde gedacht: Das Gebäude ist barrierefrei und durch das nutzungsneutrale Konzept der DKW flexibel nutzbar. Das zeigt die derzeitige Nutzung des MERKANT: Statt Büroarbeitern sind hier im vergangenen Jahr 380 Geflüchtete aus der Ukraine eingezogen. Diese hat die Stadt Wiesbaden untergebracht, an die die DKW AG das Gebäude für fünf Jahre vermietet hat.

Die Zukunft ist sozial und ökologisch nachhaltig
Um auch zukünftig erfolgreich zu bleiben, ist es für Immobilienunternehmen von entscheidender Bedeutung, sich schnellst- und bestmöglich mit ökologischen und sozialen Aspekten auseinanderzusetzen, sowohl innerhalb des Unternehmens als auch in Bezug auf ihre Immobilien. Dazu müssen die ESG-Faktoren in die strategische Entscheidungsfindung, die Unternehmenssteuerung, den Investmentprozess, das Reporting sowie in rechtliche und steuerliche Entscheidungen eingebunden werden.