Skip to main content
Publikationen

Nachhaltigkeit als Verkaufsfaktor

By 5. November 2021Januar 11th, 2022No Comments

Im schottischen Glasgow treffen sich derzeit Vertreter der internationalen Politik, um über den Klimawandel und entsprechende Gegenmaßnahmen zu diskutieren. Aber nicht erst jetzt ist klar, dass die CO2-Emissionen dringend gesenkt werden müssen – das gilt auch für die Immobilienwirtschaft.

Nachhaltigkeit als Verkaufsfaktor

Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit. Deshalb achten Unternehmen, die sich als klimafreundlich positionieren und zertifizieren lassen wollen, bei der Anmietung neuer Büroräume besonders auf deren Energieeffizienz.

Von Interesse sind dabei alle Phasen des Lebenszyklus eines Gebäudes – von der Herstellung über die Nutzung bis hin zum Abriss. Viele setzen bereits in der Bauphase auf eine hochtechnologisierte Ausstattung, um die Emissionen messbar zu machen. Doch die exzessive Digitalisierung entpuppt sich in puncto Nachhaltigkeit nicht nur als Segen.

Die Kehrseite der Digitalisierung

Mehr Technik bedeutet nicht gleich weniger Energieverbrauch, die Emissionen verlagern sich nur. Dies beginnt schon bei der Herstellung der technischen Geräte, bei denen häufig bereits hohe Emissionen anfallen. Hinzu kommt, dass moderne Technologien aufwendig im Einbau und oft sehr wartungsintensiv sind. Auch dass Hersteller eher ein Interesse an einer kurzen Lebensdauer ihrer Geräte haben, damit sie fortwährend neue verkaufen können, ist den meisten Menschen schon im Hinblick auf ihre eigenen digitalen Helfer aufgefallen. Um die Nachhaltigkeit zu messen, muss während der Nutzung und über diese hinaus also ein hoher energetischer Aufwand betrieben werden. Daher sollte man sich als Bauherr oder Investor genau überlegen, welche Ansätze man zur CO2-Reduzierung verfolgen möchte.

Auf Flexibilität setzen

Es kann zum Beispiel wesentlich sinnvoller sein, von der Fixierung auf eine Nutzungsart wegzukommen und stattdessen auf Umnutzungen zu setzen. Dies bedeutet, ein Gebäude so zu bauen, dass es innerhalb seines Lebenszyklus verschiedene Zwecke erfüllen kann. So kann zum Beispiel aus einem Hotel ein Seniorenheim, aus einem Bürogebäude ein Wohnhaus werden und vice versa. Dadurch kann echte Nutzungsneutralität erreicht werden.

Zweifelsohne braucht man moderne Technologien, aber man sollte sie immer wieder auf ihren tatsächlichen Nutzen hin überprüfen. Auch eine Immobilie mit einer schlanken technischen Ausstattung kann ausreichen. Zudem limitiert zu viel verbaute Technologie die Nutzungsmöglichkeiten eines Gebäudes, was wiederum die Umnutzung erschwert.

Wenn bereits bei der Planung und Herstellung darauf geachtet wird, die einzelnen Komponenten effizient zu halten und dass der flexible Einbau jeglicher Technologie stets gewährleistet ist, können Nachhaltigkeitsbestrebungen sinnvoll realisiert werden.