Das Arbeiten in Büros hat sich durch die zunehmende Digitalisierung in den vergangenen Jahren bereits verändert, und die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung noch einmal beschleunigt. Für unsere Umwelt ist es eine gute Nachricht, dass sich in den meisten Unternehmen eine flexiblere Arbeitsgestaltung durchsetzt, die von den Mitarbeitenden mittlerweile sogar eingefordert wird. Durch die Etablierung des Homeoffice – vorausgesetzt, es wird sinnvoll umgesetzt – können Ressourcen eingespart werden: Es wird nicht mehr für jeden Mitarbeiter täglich eine Fläche benötigt, stattdessen werden Arbeitsplätze je nach Bedarf flexibel miteinander geteilt. Wenn Mitarbeitende einen Teil ihrer Arbeitszeit zu Hause verbringen, verbrauchen sie auch für den Weg zum Arbeitsplatz weniger Ressourcen – auch wenn sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, erfahren diese insgesamt eine Entlastung.
Viele Projektentwickler beschäftigen sich infolge dieser Entwicklung, New Work genannt, nun mit den Anforderungen, die an moderne Büros gestellt werden. Klar ist: Es sind viele. Schließlich muss der Arbeitsort nicht nur nachhaltig sein, sondern den Bürobeschäftigten auch einen Mehrwert bieten, der sie zumindest einen Teil ihrer Arbeitszeit wieder aus dem Homeoffice herauslockt. Das ergibt auch für die Unternehmen Sinn, denn in der Regel lassen sich nicht alle Aufgaben im Homeoffice erledigen und Teamarbeit nimmt in den meisten Unternehmen einen immer höheren Stellenwert ein.
Die Technische Universität Darmstadt hat in einer empirischen Studie den Status quo nach drei Jahren „Work from Home“ untersucht und daraus abgeleitet, wie die Arbeit in Zukunft an verteilten Arbeitsorten organisiert werden könnte. Die Verfasser befragten zu diesem Zweck 1.136 Bürobeschäftigte in Deutschland, welche Erfahrungen sie bei der Arbeit im Büro, zu Hause und an dritten Orten gemacht haben – und leiteten daraus ab, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um erfolgreich multilokal zu arbeiten. Die Ergebnisse lassen Rückschlüsse darauf zu, wie Bürogebäude in Zukunft entwickelt werden sollten.
Die meisten Bürobeschäftigten verbringen zwei Tage im Homeoffice
Die Ergebnisse zeigen, dass die Befragten aktuell etwa die Hälfte ihrer Arbeitszeit (51 Prozent) im Unternehmensbüro verbringen und 43 Prozent im Homeoffice – das bedeutet, dass die Beschäftigten bei einer Fünf-Tage-Woche im Schnitt etwa zwei Tage pro Woche zu Hause arbeiten. Bemerkenswert ist, dass die meisten Befragten das Homeoffice jedoch gern noch mehr ausweiten würden – sie würden die Arbeitszeit zu Hause gern auf etwa drei von fünf Tagen ausweiten. Der gewünschte Büroarbeitsanteil läge dann bei 29 Prozent. Wichtig zu bemerken: Fast ein Fünftel der Befragten (19 Prozent) ist im Büro unzufrieden – zu Hause sind es nur sechs Prozent. 72 Prozent der Beschäftigten begründeten ihre Vorliebe fürs Homeoffice mit der besseren Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben, auch die Vermeidung anstrengender Arbeitswege und Klimaschutzaspekte (jeweils 46 Prozent) wurden genannt.
Austausch unter Arbeitskollegen und gastronomische Angebote sind relevant
Was sich Projektentwickler also folglich fragen sollten: Mit welchen Aspekten kann ein Büro bei Arbeitnehmern punkten? Was müssen Bürogebäude bieten, damit die Beschäftigten sie gerne nutzen – zumindest als Abwechslung zu ihrem heimischen Arbeitsplatz? Die Studienteilnehmer gaben an, das Büro punkte durch einen leichteren Austausch mit Kollegen (55 Prozent), Heizkostenersparnis (50 Prozent), eine bessere Technik als zu Hause (37 Prozent) und gutes Essen (32 Prozent). Daraus lässt sich ableiten: Hochwertige Gemeinschaftsräume gewinnen in Büros vermehrt an Bedeutung – denn an den Tagen, an denen die Beschäftigten ins Büro kommen, wollen sie sich mit ihren Kollegen und Kolleginnen austauschen können. Eine hohe Aufenthaltsqualität und eine gute Technik sind heutzutage für Arbeitsräumlichkeiten unabdingbar. Und ein wirklich hochwertiges Büro zeichnet sich nicht nur durch eine gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern auch dadurch aus, dass es im näheren Umfeld ein ansprechendes gastronomisches Angebot – im Idealfall sogar betriebsintern – gibt.
Je zufriedener die Beschäftigten sind, desto besser arbeiten sie. Eine wichtige Erkenntnis aus der Studie ist jedoch: Um multilokales Arbeiten sinnvoll umzusetzen, sind individuelle Konzepte notwendig, die inhaltlich zur jeweiligen Tätigkeit passen. Räumliche Bedingungen spielen dafür, ebenso wie soziale Verhältnisse, eine wichtige Rolle.
Nur ein kleiner Teil der Büroimmobilien, die wir in Deutschland haben, erfüllen die Anforderungen, die sich durch New Work stellen. Immerhin 39 Prozent der in der Studie Befragten gaben an, im Unternehmensbüro nicht produktiv arbeiten zu können – und aus diesem Grund lieber zu Hause zu arbeiten. Gleichzeitig wird der Austausch untereinander in der heutigen Arbeitswelt immer wichtiger und die meiste Bürobeschäftigen sind dazu bereit, das Büro häufiger zu nutzen, wenn sie dort geeignete Flächen finden, um sich mit ihren Kollegen zu verabreden.
Büroimmobilien jetzt weiterentwickeln
Die Chance für Projektentwickler liegt darin, Büroimmobilien so weiterzuentwickeln, dass sie den steigenden Ansprüchen der Arbeitswelt gerecht werden. Gebäude, die je nach Bedarf flexibel aufgeteilt werden können, eignen sich dafür ideal. Im Sinne der Ökologie und der Arbeitnehmer ist es wichtig, eine möglichst umfangreiche Infrastruktur zu bieten – dazu gehören auch Fahrradstellplätze und ein möglichst barrierefreier Zugang. Energetisch sollten Büroimmobilien auf dem neuesten Stand der Zeit sein, denn wer darauf angewiesen ist, die Heizungsanlage der Büros zu stark herunterzudrehen, um Energiekosten zu sparen, wird die Beschäftigten kaum glücklich machen. Besser ist es, von vornherein eine autarke Energieversorgung mithilfe von Solarpanelen oder Geothermie einzuplanen und so bestenfalls nur teilweise auf die Versorgung über das öffentliche Stromnetz angewiesen zu sein.
Projektentwickler, die vorausschauend planen, gestalten Bürogebäude von vornherein so, dass sie perspektivisch auch in Wohnraum umgewandelt werden können. Die Zahl der Bürobeschäftigten ist zwar steigend – gleichzeitig sinkt jedoch der Flächenbedarf für Büros, und Wohnen und Arbeiten verschmelzen ohnehin zunehmend ineinander. Kurze Wege liegen allein aus Nachhaltigkeitsaspekten im Trend – es wird spannend sein zu beobachten, wie sich die Arbeitswelt noch weiter entwickeln wird.
Die DKW Kapitalwert AG entwickelt Büroimmobilien so, dass sie optimale Bedingungen zur Realisierung von New Work bieten. Ein Beispiel: Mit THE STACKS entstehen in Offenbach am Main moderne Büroflächen in einer einzigartigen Architektur. Die Innenräume werden mit einer flexiblen Grundrissgestaltung ausgestattet und können je nach Bedarf genutzt werden – zur klassischen Arbeit im Büro, für Meetings oder auch als Sozialräume. Ein begrünter Dachgarten lädt künftig Arbeitskollegen dazu ein, sich auch nach Feierabend zu treffen – ein integriertes Fitnessstudio, ein Mitarbeiterrestaurant und ein Café bieten darüber hinaus einen erheblichen Mehrwert gegenüber dem Homeoffice. Für das Projekt ist eine Zertifizierung nach DGNB in Gold geplant – die Flachdachfläche wird mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, durch den Einsatz von Wärmepumpen werden Emissionen eingespart und Elektrostellplätze in der hauseigenen Tiefagarage runden das nachhaltig konzipierte Angebot ab.