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Nicht alles, was glänzt, ist Homeoffice

By 27. September 2021No Comments
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Von einem Immobilieninvestor wie der DKW, die nachhaltige Büroimmobilien entwickelt, kann man natürlich nichts anderes erwarten als das Lob des Büros – und gerade deswegen ist es an der Zeit, mit einigen Vorurteilen und Wunschvorstellungen aufzuräumen. Was haben die Menschen, die Medien, die Unternehmen zu Beginn der Corona-Pandemie nicht geschwärmt vom Homeoffice. Endlich muss man nicht mehr jeden Morgen mit Bahn und Bus ins Büro, sondern kann gleich zu Hause mit der Arbeit beginnen. Man kann in den Kreativpausen die Blumen auf dem Balkon gießen, Wäsche machen und so Berufs- und Privatleben in ein besseres, ein ausgewogeneres Geleichgewicht bringen.

Viele Unternehmen prüften, ob sie gar komplett auf das Büro verzichten sollten – die finanziellen Einsparpotenziale gingen ins Unermessliche, und CFOs und Buchhaltung freuten sich bereits darüber, dass sie endlich den zweitgrößten Posten bei den Unternehmensausgaben erfolgreich reduzieren könnten.

Die Realität sieht nach 18 Monaten serieller Homeoffice-Erfahrung natürlich ganz anders aus, und da kommt wieder der Blick des Projektentwicklers ins Spiel. Zunehmend machen Arbeitnehmer die leidliche Erfahrung, dass das lang ersehnte Homeoffice deutlich weniger Vorteile mit sich bringt als ein geregeltes Arbeitsleben im Büro.

Das beginnt bei unscheinbaren Dingen des Alltags: Wer im Homeoffice arbeitet, muss sich darauf einstellen, dass der Partner häufiger da ist, beide lenken sich gegenseitig ab. Mittags kommen Kinder von der Schule nach Hause – und so sehr man sich gern hat in der Familie, so sehr bringt das unstrukturierte Miteinander die Abläufe nochmals durcheinander, auch das kann störend sein und führt am Ende eines jeden Arbeitstages zu Unmut und Unzufriedenheit.

Womit wir beim dritten Punkt angekommen wären: Wann überhaupt soll der Arbeitstag enden? Wer im Büro arbeitet, kann die Arbeit lokal einschränken. Das Büro ist das Büro, die Wohnung ist die Wohnung. Selbstverständlich nimmt man heutzutage auch Aufgaben und Projekte mit nach Hause, dagegen ist auch nichts einzuwenden, und die meisten Arbeitnehmer verstehen ihre Loyalität und Arbeitsmoral dementsprechend. Aber wenn der Übergang zu fließend ist, wenn nicht mehr klar ist, wann die Arbeit endet, weil sie ja immer auch zu Hause stattfinden kann, dann nimmt die Arbeit tatsächlich kein Ende. Und das ist letztlich schädlich: für die Qualität der Arbeit ebenso wie für das allgemeine Wohl der Mitarbeiter. Dass immer mehr Arbeitnehmer diese Erfahrung in den vergangenen Monaten gemacht haben, bestätigt die wieder deutlich gestiegene Nachfrage nach Präsenzarbeit. Die meisten Menschen wollen im Durchschnitt drei Tage im Büro und zwei Tage im Homeoffice arbeiten. Dass das nicht ohne kluge und zeitgemäße Bürokonzepte geht, die den Aufenthalt und den Austausch im Büro effektiv gestalten, liegt auf der Hand, womit sich der Kreis zum Blick des Projektentwicklers mal wieder schließt.