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Proptech macht Impact messbar

By 25. November 2022Oktober 13th, 2023No Comments
Proptech macht Impact messbar

Proptech – wie digitale Lösungen Impact messbar machen
Die Extremwetterereignisse der vergangenen Jahre sowohl in Deutschland als auch im Rest Europas haben den Klimawandel auch hierzulande spürbar gemacht und aufgezeigt, dass ein Umdenken sowie ein entschlossenes Handeln erforderlich sind. Die UN-Klimakonferenz in Ägypten 2022 (COP 27) und die andauernde Diskussion um mehr Klimaschutz zeigen, dass das Problem allgegenwärtig und einem Großteil der Bevölkerung bewusst ist.


Was die Immobilienbranche tun kann

In diesen Zeiten muss auch die Immobilienbranche etwas zur Bewältigung dieser die Existenz der Menschheit bedrohenden Herausforderung beitragen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Industriezweige der Immobilienwirtschaft einen nicht unerheblichen Teil der Klimaschäden verursachen. Die Produktion wichtiger Stoffe, allen voran Zement, ist enorm CO2-intensiv. Dem jüngsten „UN Global Status Report“ zufolge ist der Bau- und Gebäudesektor jährlich für 37 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich.


Branche muss ihren Impact kennen

Um wirksam und nachhaltig etwas gegen dieses Problem der Industrie zu tun, muss zunächst genau bestimmt werden, welchen (negativen) Einfluss jedes einzelne Unternehmen auf die Umwelt hat. Liegen diese Zahlen schwarz auf weiß vor, kann präzise gegengesteuert werden.

Bei der Bestimmung dieser alles entscheidenden Werte hilft der Branche einer ihrer jüngsten Industriezweige: „Property Technology“, kurz Proptech genannt. Dieser aus den USA stammende Begriff bezeichnet sowohl alle Technologien, welche die Digitalisierung der Immobilienbranche vorantreiben sollen, als auch die Unternehmen und Start-ups, die sich auf diese Technologie spezialisiert haben und eben diesen Wandel umsetzen.


Proptech-Standort Deutschland

Speziell Deutschland hat sich als idealer Standort für Proptechs und andere grüne Start-ups erwiesen. Jedes dieser Unternehmen verfolgt einen anderen Ansatz zum Verwirklichen einer nachhaltigeren Zukunft für die Immobilienbranche – manche wollen durch eine Neuorganisation der Gebäudeplanung für mehr Nachhaltigkeit sorgen, andere fokussieren sich auf eine klimaschonende Zementproduktion, wieder andere setzen auf Urban Mining oder wollen andere Unternehmen dabei unterstützen, die Anforderungen der EU-Taxonomie-Verordnung zu erfüllen.

Diese Proptech-Unternehmen sind in der Immobilienbranche inzwischen etabliert und werden, wie ein Stimmungsbild von der Expo Real 2022 zeigt, von vielen als essenziell angesehen, um die vielen Krisen, denen sich die Branche gegenübersieht, zu überwinden – von steigenden Material- und Baukosten über höhere Zinsen und Schwierigkeiten bei der Verfügbarkeit dringend benötigter Materialien bis hin zum Fachkräftemangel.

In Proptechs wird auch kräftig investiert, wie ein Blackprint-Bericht, der Anfang 2022 veröffentlicht wurde, zeigt: 666 Millionen Euro Venture-Capital wurden demnach 2021 in den Sektor investiert – mehr als doppelt so viel wie noch ein Jahr zuvor.


Klarheit dank wissenschaftlich fundiertem Ansatz

Aus dem wachsenden Sektor der Proptechs sticht das Frankfurter Start-up „right.based on science“ der beiden Gründer Hannah Helmke und Dr. Sebastian Müller hervor. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main hat sich auf maßgeschneiderte Software-Lösungen spezialisiert, die jedem Unternehmen – nicht nur, aber auch in der Immobilienbranche – ganz genau den eigenen Einfluss aufs Klima aufzeigt.

Das Unternehmen „right“ zeichnet sich dadurch aus, dass es auf die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens setzt und den Unternehmen, mit denen es zusammenarbeitet, konkrete Handlungsempfehlungen gibt, um das ambitionierte Ziel der Beschränkung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu erreichen. Die dafür notwendigen langfristigen Strategien können die Unternehmen aufgrund der Datengrundlage, welche die Software-Tools von „right“ zur Verfügung stellen, erarbeiten.


Klimaneutral heißt nicht Paris-konform

Das Frankfurter Start-up zeigt auch auf, warum es für die Immobilienbranche nicht ausreicht, einfach nur „klimaneutral“ zu werden. Stattdessen müsse das Ziel sein, die Konformität mit dem Pariser Abkommen einzuhalten. Dennoch gibt ein Unternehmen nach dem anderen ein „Net Zero“-Versprechen ab, das bis 2030, 2040 oder 2050 erreicht werden soll. Viel zu spät – das Jahr 2030 ist weniger als acht Jahre entfernt und weitreichende Maßnahmen gegen CO2-Emissionen brauchen teilweise Jahrzehnte, bis sie greifen.

Vor inzwischen sieben Jahren hatten sich in Paris 197 Länder darauf verständigt, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken. Um das zu schaffen, muss der Ausstoß an Treibhausgasen sofort eingeschränkt werden – eigentlich hätten solche Maßnahmen sofort nach Unterzeichnung des Abkommens im Dezember 2015 ergriffen werden müssen.


Die Zeit zu handeln, ist jetzt

Doch „klimaneutral“ zu werden, insbesondere wenn ein so weit entfernter Zeitpunkt wie 2050 gewählt wird, erlaubt Staaten und Unternehmen, ihre CO2-Emissionen sogar noch zu erhöhen, um ihre Bilanz dann mit Kompensationsmaßnahmen auszugleichen und damit als „klimaneutral“ zu gelten. Das trifft zwar nicht auf alle Unternehmen zu, die ein „Net Zero“-Ziel deklariert haben. Doch dieser Ansatz eröffnet die Möglichkeit, sich das Ergebnis vor allem im Hier und Jetzt schönzurechnen.

Wenn wir die Erderwärmung also so gering wie möglich halten wollen, müssen wir jetzt handeln. Die digitalen Lösungen von Proptech-Unternehmen helfen der Immobilienbranche dabei, ihren eigenen CO2-Fußabdruck genau zu kennen und die beste Lösung zu finden, ihn zu reduzieren. Wenn nicht jetzt, wann dann?