Skip to main content
Publikationen

Was ist besser: Neubau und Sanierung?

By 17. November 2023Dezember 5th, 2023No Comments

Jeder, der eine Immobilie erwerben möchte, steht vor der Frage, ob es besser ist, in einen nachhaltig geplanten Neubau zu investieren oder in ein bestehendes Gebäude, das energetisch saniert werden muss. Und dabei ist nicht immer jene Alternative, die kurzfristig betrachtet preiswerter ist, die bessere Wahl. Gebäude müssen inzwischen ganz andere Nachhaltigkeitskriterien erfüllen als früher. Wer staatliche Förderprogramme nutzen oder zu einem späteren Zeitpunkt starke Renditen erwirtschaften will, sollte eine glaubwürdige Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen.

Wie nachhaltig wird mein Bauprojekt sein? Mit dieser Frage sollten sich Projektplaner sowohl beim Neubau als auch bei Sanierungsobjekten intensiv auseinandersetzen. Und um diese Frage zu beantworten, genügt es nicht, sich beispielsweise mit den Energieverbräuchen zukünftiger Nutzer und Nutzerinnen auseinanderzusetzen, denn bereits beim Bau des Gebäudes werden Ressourcen genutzt.

Neubauten werden zwar energiesparend geplant, jedoch wird die graue Energie, die in jedem Gebäude steckt, meist vernachlässigt, wenn es darum geht, die ökologische Bilanz aufzustellen. Mit der Entscheidung für ein Neubauprojekt treffen Projektleiter auch die Entscheidung, neue Baustoffe zu kaufen, bei deren Herstellung Ressourcen und Energie verbraucht werden.

Klar ist: Wenn wir unseren Immobilienbestand dekarbonisieren wollen, dann müssen wir Bestandsgebäude nach Möglichkeit sanieren, anstatt sie abzureißen. Doch ganz so einfach ist es nicht. In vielen Fällen ist eine einseitige Entscheidung zwischen Neubau und Sanierung nämlich nicht notwendig. Häufig kann ein Teil des Gebäudes saniert und weiterverwendet werden, während ein anderer Teil neu aufgebaut wird – manchmal kann beispielweise die alte Gebäudehülle noch als Dämmung dienen oder ein bestehender Bau durch einen Anbau erweitert werden. Diese Lösungen haben auch unter architektonischen Gesichtspunkten Potenzial – häufig macht gerade der Mix aus alten und neuen Elementen den Charme einer Immobilie aus.

Gehen wir noch einen Schritt weiter, so können wir den Spruch „aus alt mach neu“ auch auf elementarster Ebene noch auf Gebäude, die nicht mehr saniert werden können, anwenden. Wird ein altes Gebäude abgerissen, so gilt es, die dabei entstehenden Baustoffe zu sortieren und wiederzuverwenden – idealerweise sogar für eben jenes Gebäude, das auf demselben Grundstück neu errichtet wird. Auf diese Weise entsteht auch Recyclingbeton – eine immer noch stark unterschätzte Alternative zu neuem Baubeton, der in energie- und ressourcenintensiven Verfahren hergestellt wird.

Die DKW Deutsche KapitalWert AG entwickelt Gewerbeimmobilien, bei denen es gelingt, den alten Gebäudebestand zu nutzen. Das track16 in Hannover ist beispielhaft für diese Vorgehensweise: Das städtebauliche Ensemble besteht aus einer denkmalgeschützten Jugendstilvilla und einem zeitgemäßen Neubaukörper, zwischen denen ein grüner Ruhepol – inmitten der Stadt – entsteht. Alle Abbruchmaterialien, die dabei anfallen, werden entweder wiederverwendet oder umweltschonend recycelt. Beim Rückbau der Immobilie und für den Anbau am denkmalgeschützten Gebäude wird eine DGNB-Rückbauzertifizierung in Gold angestrebt.