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Wie wir Abrissschutt erfolgreich wiederverwerten können

By 11. Januar 2024No Comments
Abrissschutt wiederverwerten

Wer Immobilien nachhaltig entwickelt, versucht eines möglichst zu vermeiden – den Abriss. Idealerweise sind Gebäude heute so gebaut, dass sie entweder saniert oder im Zweifelsfall auch umgenutzt werden können. Doch nicht immer lässt sich ein Abriss vermeiden. Doch auch in dieser Situation lässt sich nachhaltig agieren: indem der Schutt nicht einfach auf den Schrottplatz transportiert, sondern weitestgehend wiederverwertet wird.

Die Vorgehensweise bei der Verwertung von Abrissschutt hängt meist davon ab, ob das ganze Gebäude abgerissen wird oder nur Teile davon. Wenn es möglich ist, sollte bereits beim Abriss versucht werden, die Baustoffe je nach Materialart voneinander zu trennen, um nachfolgende Arbeitsschritte im Recycling vorwegzunehmen bzw. zu unterstützen. Dieses Vorgehen hat Auswirkungen auf die Art des Abrisses: Wird ein Gebäude, wie früher üblich, gesprengt oder mithilfe einer Abrissbirne zerlegt, so gestaltet es sich eher schwierig, die Materialien voneinander zu trennen. Nur wenn ein Gebäude kontrolliert und nach einem Plan, also Schritt für Schritt abgetragen wird, lassen sich im selben Arbeitsgang Baumaterialien voneinander trennen. Der Plan kann sich beispielsweise daran orientieren, welche der vorhandenen Baustoffe grundsätzlich wiederverwendet werden können. Eine andere mögliche Vorgehensweise besteht darin, das Gebäude, soweit möglich, in umgekehrter Reihenfolge des ursprünglichen Aufbaus – also beginnend mit dem Dach – abzubauen.

Sondermüll sollte frühzeitig aussortiert werden
Ein besonderes Augenmerk sollte bei der Wiederverwendung von Abrissschutt auf dem Thema Sondermüll liegen. Wird dieser nicht sorgfältig und rechtzeitig aussortiert, kann er das restliche Baumaterial stark verunreinigen und so für die Wiederverwertung unbrauchbar machen. Ein Beispiel dafür ist Asbest, das früher in zahlreichen Baustoffen, unter anderem in Dämmplatten, verwendet wurde, vor bereits mehr als 20 Jahren aber als krebserregend eingestuft wurde.

Wer möglichst viel Material wiederverwenden und auf diese Weise die Umwelt und zugleich den eigenen Geldbeutel schonen will, sollte beim Abriss – oder bei der Kernsanierung eines Gebäudes – von vornherein sorgfältig die vorhandenen Materialien ermitteln und entsprechend die nächsten Schritte planen, um Fehler und Verzögerungen zu vermeiden. Beispielsweise sollten geeignete Müllcontainer schon vor Beginn der Abbruchmaßnahmen bereitstehen, denn eine Lagerung von Sondermüll auf dem Erdboden ist nicht erlaubt. Es gilt also, sich vorab bei einem Entsorgungsunternehmen aus der näheren Umgebung genau zu informieren und im Zweifelsfall lieber einen Container mehr als zu wenig zu bestellen. Bei größeren Projekten kann es auch sinnvoll sein, ein Subunternehmen, das auf das Recycling von Abrissschutt spezialisiert ist, zu beauftragen, um böse Überraschungen und unnötige Mehrarbeit zu sparen.

Einige Gebäudeteile lassen sich auch wiederverwenden
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Nicht alle Gebäudeteile müssen dem Recycling zugeführt werden, denn einige sind nicht nur wiederverwertbar, sondern nach einer entsprechenden Aufbereitung auch wiederverwendbar. Das kann beispielsweise auf alte Treppen, Fenster- oder Türrahmen zutreffen, die im Fall einer Sanierung entweder aufgearbeitet und wieder eingebaut oder aufgearbeitet und verkauft werden können. Auch für diesen Fall ist eine gute Organisation unabdingbar – so sollten bereits vor dem Abbau geeignete Lagerräume organisiert und ein Fachunternehmen damit beauftragt werden, die gewünschten Bauteile professionell aufzubereiten.

Die DKW KapitalWert AG achtet bei ihren Projekten darauf, im Falle eines Abrisses oder einer Sanierung möglichst viele der im alten Gebäude vorhandenen Bauteile wiederzuverwenden und entstehenden Abrissschutt wiederzuverwerten. Ein gutes Beispiel hierfür ist etwa die Büroimmobilie track16 in Hannover – ein städtebauliches Ensemble, das aus einer denkmalgeschützten Jugendstilvilla sowie einem zeitgemäßen Neubaukörper besteht. Beim Rückbau der Immobilie sowie des Anbaus am denkmalgeschützten Gebäude wird eine DGNB-Rückbauzertifizierung in Gold angestrebt. Im Rahmen des Rückbaus wird auf die Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit sowie die fachgerechte und umweltschonende Entsorgung der Abbruchmaterialien besonderer Wert gelegt.