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Hybrides Bauen – Nachhaltiger (Hoch-)Bau

By 9. Februar 2022März 21st, 2022No Comments
Hybrides Bauen – Nachhaltiger (Hoch-)Bau

Zurück zu den Wurzeln – Hybridbau mit Holz

Bauen und Klimaschutz, das klingt erst einmal wie ein Widerspruch. Lange befand sich die Baubranche auf dem Holzweg. Zum Glück wird dieser endlich wieder wortwörtlich beschritten. Die Baubranche sieht sich seit einiger Zeit aufgrund ihrer schlechten Klimabilanz viel Kritik ausgesetzt. Die Zeit ist reif für Innovationen, die Nachhaltigkeitsaspekten mehr Aufmerksamkeit schenken. Ein Baustoff, der helfen kann, die Emissionen zu senken, ist dem Menschen dabei schon sehr lange bekannt: Holz. Der Baustoff erfährt seit einigen Jahren endlich wieder mehr Beachtung. Und das wurde auch Zeit, denn Holz verbessert nicht nur das Raumklima, sondern spricht mit weiteren Argumenten für sich. Der Holzhybridbau nutzt die Eigenschaften des Baustoffs effizient und kombiniert sie mit den Stärken anderer Baustoffe. Holz ist das dominierende Element, Stahl und Beton beispielsweise rücken in den Hintergrund.

Holz als Baustoff hätte nie in Vergessenheit geraten dürfen. Beim Holzbau können ganze Elemente, die auf der Baustelle nur noch miteinander verbunden werden müssen, im Werk vorab produziert werden. Dadurch wird eine Lieferung nach dem Bestellprinzip „just in time“ ermöglicht. Das beschleunigt Planungs- und Baustellenprozesse und vereinfacht die Kostenkalkulation. Bäume wachsen zudem nahezu überall, so wird eine regionale Anlieferung möglich, auch das verbessert die Klimabilanz von Hybridbauten. Zudem speichert Holz Kohlenstoff, dadurch könnten Neubauten zu regelrechten CO2-Speichern werden. Holzbau für den Klimaschutz!

Typischerweise ummantelt eine wärmedämmende Haut das massive Innenskelett eines Objekts, dies ist nicht nur ein gestalterischer Vorteil. Im Sommer dient die Holzhaut als Hitzeschutz und im Winter als entsprechender Kälteschutz. Innenwände und Decken dienen als Speicher. Somit ist das Bauen mit Holz langfristig wesentlich ökonomischer – die hervorragenden Dämmeigenschaften stechen bewährte, aber bedenkliche Stoffe wie Styropor aus. Und im Gegensatz zu Styropor ist Holz ein Stoff, der dem Kreislauf zurückgeführt werden kann und somit auch das Cradle-to-Cradle-Prinzip erfüllt. Aufgrund seiner Leichtigkeit kann der Baustoff auch eingesetzt werden, um Bestandsbauten aufzustocken. Damit ließe sich der Platzmangel in den Städten bekämpfen.

Es wird Zeit, dass die Branche sich ihrer Verantwortung bewusst wird. Dass sie aktiv an Lösungen arbeitet und sich darauf besinnt, die Emissionen zu reduzieren, indem schadstoffbelastete Baustoffe nicht mehr verwendet werden. Eine Rückkehr zum Bau mit Holz ist fast ausweglos, denn die Rohstoffe auf unserem Planeten werden knapp. Holz als nachwachsender Baustoff sollte deshalb eine zentrale Rolle dabei spielen, wenn es darum geht, unsere Erde zu schützen. Prestigeobjekte wie in Hamburg, dort entsteht Deutschlands höchstes Holzhaus mit 65 Metern, und das 84 Meter hohe HoHo-Haus in Wien sind wegweisend. Es ist Zeit, eine neue, alte Ära des Bauens einzuläuten.