Skip to main content
Publikationen

Vier Trends für das Büro nach Corona

By 12. August 2021August 20th, 2021No Comments

Die Rückkehr aus dem Homeoffice ins Büro stellt nicht nur Unternehmen und Mitarbeiter vor Herausforderungen. Auch Investoren müssen sich an Neuerungen anpassen. Denn viele Mieter haben die 18 Monaten der Corona-Pandemie dafür genutzt, um ihre bisherige Büronutzung in Frage zu stellen und neue Ideen im Arbeitsalltag auf den Weg zu bringen. Dass dies Auswirkungen auf die Quantität und Qualität der genutzten Büroflächen hat, liegt auf der Hand. Wir haben daher die vier wichtigsten Trends und Veränderungen analysiert und zusammengefasst.

trends büro corona

Die Umzugsquote wird steigen

Grundsätzlich gilt: In den kommenden Jahren werden mehr Unternehmen ihr Büro wechseln. Pandemiebedingt hatten viele Firmen die Möglichkeit, Alltagsroutinen zu überprüfen und zu identifizieren, ob die Größe und die Gestaltung der derzeitigen Büroflächen den zukünftigen Bedürfnissen noch entsprechen. Die Folge: Lang diskutierte Umzüge werden nun in die Tat umgesetzt. Diese Umzugsentscheidungen spiegeln dabei, dass viele Büroflächen in den deutschen Großstädten nicht mehr den Ansprüchen der Zeit gerecht werden. So wurden in den vergangenen Jahren viele Sanierungen und Modernisierungen bei langlaufenden Bestandsmietverträgen nach hinten geschoben. Investoren werden nun gut beraten sein, ihre Bestände an die Anforderungen der kommenden Jahrzehnte anzupassen. Da nämlich die Unternehmen bei Anmietentscheidungen wählerischer geworden sind und zudem vielerorts weniger Büroflächen nachgefragt werden, laufen manche Anbieter Gefahr, auf ihren in die Jahre gekommenen Büroflächen sitzenzubleiben.

Es wird gemeinsam gearbeitet und gemeinsam gegessen

Viele Aufgaben lassen sich heutzutage mindestens genauso gut von zu Hause aus erledigen wie vom Büroschreibtisch aus. Was indes im Homeoffice nicht funktioniert, ist die Bildung von Teamgeist und die Förderung der Unternehmenskultur. Dazu braucht es den unmittelbaren Austausch. Viele Unternehmen haben das während der Corona-Pandemie erkannt und schaffen nun mehr Anreize, um ihre Mitarbeiter aus dem Homeoffice wieder ins Büro zu locken. Einen Baustein bilden dabei offene Gemeinschaftsflächen, wie man sie bereits aus Startups und Tech-Unternehmen kennt. Inzwischen ziehen auch andere Branchen nach und gestalten ihre Büroräume um. Eine Krux für Vermieter dabei ist: Wenn die bisherigen Büroflächen für eine offene Gestaltung aus architektonischen Gründen nicht geeignet sind, steigt bei den Unternehmen die Bereitschaft, auf Verlängerungsoptionen zu verzichten und umzuziehen. Aktives Vermietungsmanagement ist also gefragt.

Außerdem hat in der Corona-Pandemie die Bedeutung des Kochens für viele Menschen zugenommen, nicht zuletzt, weil über viele Monate hinweg die Gastronomie geschlossen hatte. Die neuen Kochgewohnheiten ziehen nun auch ins Büro ein. Mitarbeiter wollen gemeinsam kochen und gemeinsam essen – dafür werden größere und offene Koch- und einladende Essbereiche benötigt. Dass sich hier Investitionen für Vermieter wie Mieter gleichermaßen lohnen, liegt auf der Hand: Wenn Kollegen gemeinsam kochen und auch ihre Freizeit miteinander verbringen, profitieren davon Teamgeist und Unternehmenskultur. Dadurch sinkt in der Folge auch die Umzugsbereitschaft – ein klares Plus für Vermieter von Büroflächen.

Flexible Arbeitsplätze

Fester Arbeitsplatz versus Hotdesk – daran haben sich in der Vergangenheit die Geister geschieden. Mit der Pandemie wird indes immer deutlicher, dass in Zukunft nicht mehr alle Mitarbeiter an fünf Tagen in der Woche vom Büro aus arbeiten werden. Zum einen war das auch in der Vergangenheit selten der Fall. In jedem Unternehmen ist an jedem Wochentag mindestens ein Kollege entweder bei Auswärtsterminen, im Urlaub oder krankheitsbedingt nicht im Büro. Nun aber kommt die hybride Aufteilung von Homeoffice und Büroarbeit hinzu. Es ist zu erwarten, dass im Durschnitt an zwei Tagen pro Woche Mitarbeiter nicht vom Büro aus arbeiten werden. Viele Büros brauchen daher flexiblere Arbeitsplätze, die je nach Bedarf genutzt werden. Die Regel „ein Arbeitsplatz je Mitarbeiter“ ist damit auf jeden Fall überholt. Doch Vorsicht ist geboten, wenn Unternehmen nun meinen, Raum und Kosten sparen zu können. Die Flexibilisierung bedeutet nicht, dass in Zukunft deutlich weniger Fläche je Mitarbeiter benötigt wird. Der Flächenbedarf wird in den kommenden Jahren vielmehr neu definiert werden, so dass die geringeren individuellen Flächen durch die größeren Gemeinschaftsflächen kompensiert werden.

Mehr Outdoorflächen

Hygiene- und Abstandsregelungen werden uns auch in den kommenden Jahren weiter begleiten. Dazu gehören angepasste Maskenpflichten in geschlossenen Räumen und regelmäßige Testpflichten in Unternehmen. Um den Austausch und die Zusammenarbeit der Mitarbeiter dennoch ermöglichen zu können, werden Außenflächen deutlich attraktiver. Büros mit großen Terrassen, Dachflächen oder offenen Innenhöfen sind hier klar im Vorteil – hier ist die Kommunikation im Freien möglich, so dass Hygienevorschriften weitaus leichter einzuhalten sind. Zudem gilt: Ein Bürostandort mit einer eigenen Rooftop-Terrasse ist nicht nur für die Mitarbeitergewinnung und -bindung ein großes Plus, sondern lässt sich auch für geschäftliche Empfänge gut nutzen.